Qualität vs. Rechenleistung
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- Final Cut Director
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Qualität vs. Rechenleistung
Und schon wieder ich noch mal...
(bin ganz aufgeregt mit meinem neuen Spielzeug ;-)
Da kann ich doch in meiner neuen Errungenschaft schier unfassbar viele Kombinationen aus Auflösung, Framerate, Codec, All-I, Long-GOP, Farb- und Bit-Tiefe und Bitraten frei nach Vorliebe und bedarf zusammenstellen.
Eine für mich ganz neue Möglichkeit der Auswahl ist die, bei gleicher Bitrate und gleichem Codec (HEVC) zwischen All-I und Long-GOP (und bei Bedarf auch noch bei der Farbabtastung zwischen 422 und 420) zu wählen.
Soweit mein Wissen reicht, ist üblicherweise "All-I" weniger rechenintensiv und "Long-GOP" weniger Platzintensiv.
Da ich aber nun zwischen beiden mit gleicher Bitrate wählen kann, schlussfolgere ich, dass das Ergebnis bei der Long-GOP-Variante Qualitativ besser aussehen müsste, da die (Platz-) Ressourcen hier gezielter eingesetzt werden. - Stimmt das so, was ich mir da zusammenreime?
Und wenn dem so ist, dann müsste ein ALL-I-Pendant eine entsprechend höhere Bitrate spendiert bekommen, was dann aber auch wieder etwas rechenintensiver werden dürfte.
Und das wiederum würde ja auch bedeuten, dass es bestimmt irgendeine Mindest-Bitrate für "All-I"-Material geben muss, damit die Qualität stimmt.
Ebenso müsste man dann auch sagen können welche Bitraten bei All-I und Long-GOP für eine gleiche optische Qualität nötig wären.
Meine (ersten) Testfiles sehen allesamt besser aus als alles was ich bisher selber aufnehmen konnte. Da fehlt mir wohl entweder ein passender Monitor oder die Erfahrung das gesehene zu differenzieren.
Hat sich damit auch mal jemand mit beschäftigt? Oder bin ich am Ende in meinem Wahn in einem ganz anderen Universum unterwegs?
Vielen dank schon mal, zumindest fürs lesen ;-) Ist ja doch schon was mehr geworden...
LG
(bin ganz aufgeregt mit meinem neuen Spielzeug ;-)
Da kann ich doch in meiner neuen Errungenschaft schier unfassbar viele Kombinationen aus Auflösung, Framerate, Codec, All-I, Long-GOP, Farb- und Bit-Tiefe und Bitraten frei nach Vorliebe und bedarf zusammenstellen.
Eine für mich ganz neue Möglichkeit der Auswahl ist die, bei gleicher Bitrate und gleichem Codec (HEVC) zwischen All-I und Long-GOP (und bei Bedarf auch noch bei der Farbabtastung zwischen 422 und 420) zu wählen.
Soweit mein Wissen reicht, ist üblicherweise "All-I" weniger rechenintensiv und "Long-GOP" weniger Platzintensiv.
Da ich aber nun zwischen beiden mit gleicher Bitrate wählen kann, schlussfolgere ich, dass das Ergebnis bei der Long-GOP-Variante Qualitativ besser aussehen müsste, da die (Platz-) Ressourcen hier gezielter eingesetzt werden. - Stimmt das so, was ich mir da zusammenreime?
Und wenn dem so ist, dann müsste ein ALL-I-Pendant eine entsprechend höhere Bitrate spendiert bekommen, was dann aber auch wieder etwas rechenintensiver werden dürfte.
Und das wiederum würde ja auch bedeuten, dass es bestimmt irgendeine Mindest-Bitrate für "All-I"-Material geben muss, damit die Qualität stimmt.
Ebenso müsste man dann auch sagen können welche Bitraten bei All-I und Long-GOP für eine gleiche optische Qualität nötig wären.
Meine (ersten) Testfiles sehen allesamt besser aus als alles was ich bisher selber aufnehmen konnte. Da fehlt mir wohl entweder ein passender Monitor oder die Erfahrung das gesehene zu differenzieren.
Hat sich damit auch mal jemand mit beschäftigt? Oder bin ich am Ende in meinem Wahn in einem ganz anderen Universum unterwegs?
Vielen dank schon mal, zumindest fürs lesen ;-) Ist ja doch schon was mehr geworden...
LG
Re: Qualität vs. Rechenleistung
Eine rumschwirrende Faustregel meint: Intra braucht für die gleiche Qualität etwa die dreifache Datenrate als Long-GOP.
Wir drehen ausschließlich Long-GOP, ich sehe keinerlei Grund, das nicht zu tun. Die immer noch bestehenden Urängste mancher Leute wegen Performance-Problemen sind um mindestens ein Jahrzehnt überholt.
Wir drehen ausschließlich Long-GOP, ich sehe keinerlei Grund, das nicht zu tun. Die immer noch bestehenden Urängste mancher Leute wegen Performance-Problemen sind um mindestens ein Jahrzehnt überholt.
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- Final Cut Profi
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Re: Qualität vs. Rechenleistung
...das schreit nach einem Test!
Re: Qualität vs. Rechenleistung
Aber nur, wenn auch die vorhandene Hardware (Mac) schwer in die Jahre gekommen ist.
Seit fcp x (2011) ist mp4 Long-GoP nun wirklich kein Diskussionsthema mehr.
Auch neuestes H.265-Long-GOP (4K, 10Bit 4:2:2) aus den aktuellen Sonys macht selbst auf einem 5 Jahre alten MacBook Pro keine Probleme.
Andere Erfahrungen?
Seit fcp x (2011) ist mp4 Long-GoP nun wirklich kein Diskussionsthema mehr.
Auch neuestes H.265-Long-GOP (4K, 10Bit 4:2:2) aus den aktuellen Sonys macht selbst auf einem 5 Jahre alten MacBook Pro keine Probleme.
Andere Erfahrungen?
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- Final Cut Director
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Re: Qualität vs. Rechenleistung
Also auf meinem iMac 27" late 2019 (all in!) wird 4K/50p/H.265 LoongGOP/422/10Bit/360 Mbps Problemlos abgespielt. Darin lässt sich sogar lustig hin und her scrubben.
Bei der bei mir nächst höher wählbaren Bitrate (720 Mbps) stottert das abspielen derart, dass nur ein paar Frames pro Sekunde angezeigt werden.
Das ganze in All-Intra hab ich noch nicht getestet.
Bei der bei mir nächst höher wählbaren Bitrate (720 Mbps) stottert das abspielen derart, dass nur ein paar Frames pro Sekunde angezeigt werden.
Das ganze in All-Intra hab ich noch nicht getestet.
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- Final Cut Director
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Re: Qualität vs. Rechenleistung
Danke! Auch wenn hinter dem "dreifachen" noch ein Fragezeichen stehen mag, bestätigt es wenigstens mein Gedankenspiel über den ganz persönlichen Sinn und Unsinn der auswählbaren Kombinationen. ;-)
Re: Qualität vs. Rechenleistung
Die Angst vor Long GOP geht übrigens auf den erbitterten Kampf zwischen Sony und Panasonic um die Gunst der Sender zurück, so etwa um 2008 herum. Sony hatte sein XDCAM (MPEG 2 LongGOP), Panasonic AVC Intra. Den Kampf hatte bekanntlich weitgehend Sony gewonnen, trotz jahrelangen Getrommels von Panasonic, dass nur Intra das Wahre sei und LongGop nicht schneidbare Grütze. In der Praxis hatte sich aber gezeigt, dass LongGOP keinerlei sichtbaren Einfluß auf die Bildqualität hat. Und selbstverständlich framegenau geschnitten werden konnte. Und "gewonnen" hatte Sony auch, weil die Datenrate nur halb so groß war wie bei Panasonic. Einfach besser zu handeln. Und ein paar andere Faktoren gab es natürlich auch noch, wie das international verlangte 1080i, während Panasonic 720p verfocht.
Will meinen: die LongGOP-Sorgen wurzeln in Marketingschlachten aus fernster Vergangenheit.
Will meinen: die LongGOP-Sorgen wurzeln in Marketingschlachten aus fernster Vergangenheit.